Wir erforschen den Boden/Messung der Kohlenstoffdioxidabgabe einer Bodenprobe
Einfache Analyseverfahren
Organische Zusammensetzung
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- Bakterienkeimzahl
- Bodenpilze
- Kohlenstoffdioxidbildung
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Bodenwasser, -luft, -wärme
Bodenreaktion
Messung der Kohlenstoffdioxidabgabe einer Bodenprobe
Informationen zum Thema
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Kohlenstoffdioxid entsteht im Boden hauptsächlich durch die Mikroorganismenatmung (zu zwei Dritteln) und durch die Wurzelatmung (zu einem Drittel). Abiotische Kohlenstoffdioxidbildungen können in der Regel vernachlässigt werden. Das Kohlenstoffdioxid tritt an die Erdoberfläche und reichert die umgebende Luft an. In einem Kulturpflanzenbestand liegt die Kohlenstoffdioxidkonzentration in der Luft bei etwa 0,038 Volumenprozent, wobei erhebliche Schwankungen festgestellt wurden (0,025 bis 0,05 Volumenprozent), die als standortspezifisch anzusehen sind . |
Standort, | CO2 /m²/h |
Pflanzengesellschaft | (mg) |
unbewachsener Sandboden | |
Kiefernwald | |
Fichtenwald | |
Buchenwald | |
Rübenacker | |
Goldhafenwiese | |
Mit der Bodenatmung wird dem Pflanzenbestand eine gewisse Menge Kohlenstoffdioxid zugeführt. Diese dürte aber 10 bis 20% der ingesamt von den Pflanzen verbrauchten Menge nicht überschreiten. Geht man von einem Kulturpflanzenbestand mit einer mittleren Assimilationsintensität von 0,2 mg CO2/cm2/h aus, steht dem eine Bodenatmung gegenüber, die etwa 0,03 mg CO2/cm2/h erreichen kann. |
Themenbereich Bodenatmung
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Kohlenstoffdioxidmessung im Labor
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Das Verfahren hat den Vorteil, dass die Faktoren Temperatur, Feuchtigkeit und Belüftung kontrolliert werden können. Es demonstriert dennoch nur annähernd die natürliche Kohlenstoffdioxidabgabe eines Bodens bei gegebener Temperatur und Bodenfeuchtigkeit, weil beim Experiment in einem geschlossenen Gefäß Sauerstoffmangel auftreten kann, welcher einen wesentlichen Einfluss auf die Intensität der Atmung einer Bodenprobe ausüben kann. Durch zusätzliche Belüftung kann dieser Störfaktor gemindert werden, wobei das Resultat davon abhängt, ob kohlenstoffdioxidhaltige oder kohlenstoffdioxidfreie Luft zugeführt wird. Das Laborverfahren gestattet Versuchsvarianten mit Bodenzusätzen (Glukose; Zellulose; Ammoniumnitrat etc.). |
Technik des Verfahrens im Labor
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Man bringt eine Bodenprobe, deren Masse oder Volumen man bestimmt hat, in einen geschlossenen Raum. Das aus der Probe austretende Kohlenstoffdioxid wird in einem Absorptionsgefäß aufgefangen. Man kann Bodenproben einsetzen, die man soeben am Standort ausgestochen hat; man kann aber auch durch Siebung die Feinwurzeln entfernen und damit die Wurzelatmung ausschalten.
Ein geschlossener Raum lässtt sich gut mit einem Weckglas realisieren. Eine einfache Methode des Kohlenstoffdioxidnachweises ist die Bestimmung in einem geschlossenen Gefäß, in dem das Kohlenstoffdioxid in Bariumhydroxidlösung aufgefangen wird. Es bildet sich Bariumcarbonat. Nachfolgend wird die unverbrauchte Lauge gegen Salzsäure (oder Oxalsäure) rücktitriert.
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Kohlenstoffdioxidmessung im Labor
Versuchsablauf</div |
Eine Probe naturfeuchten Bodens wird gesiebt, wobei neben den Grobteilen die Feinwurzeln zum größten Teil entfernt werden. 250 g des gesiebten Bodens werden in eine Schale eingewogen und auf den gelochten Porzellaneinsatz im Exsikkator gestellt. 125 ml Bariumhydroidlösung werden in ein schalenförmiges Gefäß gefüllt und unter die Bodenprobe deponiert. Die Bodenprobe soll möglichst nahe über dem Flüssigkeitsspiegel der Bariumhydroxidlösung stehen. Der Exsikkator wird nun verschlossen. In der Regel sollten mindestens drei Proben und eine Blindprobe ausgewertet werden. Eine Blindprobe , also ein Versuch, bei dem kein Boden eingesetzt wird, ist zwingend erforderlich, um den ursprünglichen Gehalt der Bariumhydroxidlösung an Kohlenstoffdioxid zu bestimmen. Je nach Aufgabenstellung bleibt die Probe einige Stunden, einen Tag oder maximal eine Woche lang bei Zimmertemperatur stehen. Parallel zur Kohlenstoffdioxid-Messung wird der Wassergehalt der Bodenprobe ermittelt (siehe Kapitel Bestimmung der Trockensubstanz einer Bodenprobe). Die unverbrauchte Bariumhydroxidlösung wird mit Salzsäure zurücktitriert. Als Indikator werden 3 Tropfen Phenolphthaleinlösung zugesetzt. Der Versuch kann bei Bedarf fortgesetzt werden, indem - jeweils nach Deponierung neuer Bariumhydroxidlösung - die Kohlenstoffdioxidabgabe über weitere Zeiträume verfolgt wird. |
Messung, Auwertung, Auswertungsbeispiel</div |
Messung
Eingegebene Menge Bariumhydroxidlösung: 25 ml 1 ml 0,05 n Oxalsäure entspricht 2,2 mg CO2
(20 ml - 14 ml) x 2,2 = 13,2 mg CO2 / 100g Boden in 24 Stunden |
Erfahrungen und Konsequenzen</div |
In der Literatur werden häufig nur 10 g Boden für eine Bodenprobenmenge angegeben. Bei einfacher Laborausstattung ist es zweckmäßig, die Bodenmenge auf 200 oder 250 g zu erhöhen. Bei mehrtägiger Versuchsdauer sollte die Bariumhydroxidlösung gelegentlich leicht geschüttelt werden, um die Bildung einer absorptionshemmenden Carbonathaut auf der Lösung zu verhindern. Anstelle von Salzsäure und Oxalsäure können auch andere eingestellte Säuren für die Titration verwendet werden.
Bariumhydroxidlösung ist auch im Handel erhältlich. |
Sicherheitshinweis
Oxalsäure ist giftig! Die Verwendung von Pipettierhilfen ist zu kontrollieren! Vorlage:Kasten rot
Fragen und Antworten in einem Chemie-Forum Gazebeutel mit 50g Erde binden, diesen in ein Konservenglas, das mit 30ml NaOH (c= 0.1mol/l) beschtickt ist, einhängen. 3 Tropfen Phenolphtalein zugeben. Nach 24h den Gazebeutel entfernen, die Natronlauge in ein Becherglas geben, nochmals Phenolphtalein zugeben, mit HCL (0.1 m/l) titrieren. (1ml NaOH bindet 4.4ml CO2) Zu meinenen Fragen: a) Also, was geschieht eigentlich genau? Wie sieht die Reaktionsgleichung aus? Also CO2 entsteht bei der Atmung der Mikroorganismen in der Erde, aber was genau hat NaOH damit zu tun? b) Wie kann ich ausrechnen, wieviel CO2 entstanden ist? Um NaOH zu neutralisieren brauchten wir 5.2 ml HCl. Was bedeutet das aber genau?
die Natronlauge "bindet" Kohlendioxid, indem sich Natriumcarbonat bildet : 2 NaOH + CO2 = Na2 CO3 +H2 O Du weisst, welche Stoffmenge NaOH du ins Glas gegeben hast (Volumen und Konzentration sind bekannt). Durch die Titration bestimmst du, wieviel NaOH davon noch übrig ist. Dazu musst du wissen, wie NaOH mit HCl reagiert...die Stoffmenge HCl, die du zur Neutralisation der restlichen NaOH zugeben musst errechnet sich ja auch aus deren bekannter Konzentration und dem an der Bürette abgelesenen Volumen. Die Differenz zwischen der ursprünlgich zugegebenen NaOH und der rücktitrierten Menge sagt dir dann, wieviel NaOH für das Binden des CO2 verbraucht wurde. Und da du auch, siehe 1. Gleichung, weisst, wie NaOH mit CO2 reagiert, kannst du die Stoffmenge CO2 berechnen, die deine Bodenprobe in der gesetzten Zeit, freigegesetzt hat... Vielen Dank für deine Antwort, Julia :) Vorlage:Hintergrund gelb 24.8 ml wurden also mit CO2 "gebunden", also hat unsere Bodenprobe in 24 h 24.8*4.4= 109.1 ml CO2 freigesetzt...... Vorlage:Hintergrund orange
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Literaturhinweise |
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1.) Das Projektvorhaben "HyperSoil" wurde im Ausschreibungsschwerpunkt "Hochschulen in multimedialen Netzwerken - Neue Medien in Schulen und Hochschulen" vom Kompetenznetzwerk Universitätsverbund MultiMedia NRW (UVM) gefördert (s. Projektpartner).
Universität Dortmund
Studienseminar für das Lehramt für die Primarstufe - Münster
2.) Prof. Dr. Gerhard Geisler Pflanzenbau Verlag Paul Parexy Berlin und Hamburg 1989 |